MAREN RUBEN ǀ THE BLACK SWAN STORY

Maren Ruben

Dauer
Donnerstag, 18.10. – Sonntag, 11.11.2018
Einführung
Jens Andres

Maren Ruben vertritt eine völlig eigenständige künstlerische Position.
Ihre installativen Bildobjekte faszinieren mit einer Verbindung von neueren Medienformen wie Wandinstallation, Wand- und Raumobjekt sowie Installation mit klassischen Medien wie Zeichnung und Papier.
Für den Betrachter ist es schwierig fassbar, aus welchem Material und mit welcher Technik ihre Objekte gearbeitet wurden.
Maren Rubens Arbeiten sind hochpoetisch. Sie pendeln zwischen abstrakt und Assoziationen auslösenden Gegenstandsanmutungen, die sich aber nicht klar deuten lassen.

MAREN RUBEN – Text
Maren Rubens künstlerische Arbeit charakterisiert ein gekonnter Umgang mit klassischen malerischen und zeichnerischen Techniken, verbunden mit einer stetigen Suche nach neuen, radikalen Formen und Lösungen, hinführend zu einem eigenständigen, durch Frische und Risikofreude gekennzeichneten Werkbegriff.
Die Kunstgattungen Malerei, Zeichnung, Installation, Skulptur und Relief,
werden verwoben und Grenzen konsequent hinterfragt.

Maren Ruben benennt ihre künstlerische Suche und ihr Werk „Zeichnung“ und Zeichnung wird Gestus. Bildnerischer Ausdruck entspringt der Quelle des Gedankens und wird zum Abbild künstlerischer Suche. Jedes Fragment ihrer Arbeit unterwirft sich einer Ordnung, einer eigenen Struktur. Zeit und Gegenwart werden durch unzählige, sich akkumulierende Zeichen reflektiert.
Die Materialien variieren: Papier, Transparentpapier, Reispapier, Baumwollgaze, Tüll, um hier nur einige Beispiele zu geben. Verwandt mit dem Begriff Haut, sind sie Träger des Ausdrucks, der Manipulationen, einer sich ständig wiederholenden und nuancierenden Schrift. Unter ihren Händen werden diese Materialien zum lebendigen Organ. Das Auge des Betrachters trifft auf feine Membranen, geschmeidig, permeabel, still.
Auch der klassische Begriff des „Trompe de l’oeil“ wird in den künstlerischen Prozess mit einbezogen. Was den Betrachter an echte Federn und Fell erinnert, ist bildnerische Illusion.

Durch einen sensiblen Einsatz der Collagetechnik verbindet die Künstlerin Papiere unterschiedlichster Qualität und Materialität, die in den Arbeiten als eigene Farben und Kontraste das Gesamtwerk prägen. Die Übergänge werden so bearbeitet und „verfügt“, dass das Auge am Ende keine harten Grenzen, sondern vielmehr ein organisches Verschmelzen differenzierter Materialwirkung und Stofflichkeit wahrnimmt.
Schichten um Schichten werden aufgetragen, abgetragen, überlagert, behutsam abgeschliffen, zerrissen, neu gefügt, bis sich nach langem Hinterfragen das endgültige Ergebnis zeigt.
Es entstehen große, physisch erfahrbare Materiallandschaften. Die Arbeiten sind zart, doch diese Zartheit ist Kraft. Ein zeitloses, eigenständiges Modell, komplementär zu unserer rasenden, bild- und reizüberfluteten Gegenwart.
Die Arbeiten von Maren Ruben verlassen konsequent den klassischen Bildrahmen und -raum. Das Unvollendete wird innerhalb einer eigenen Notwendigkeit, die dem Prozess zugrunde liegende Ästhetik, gesucht und als der, ein sich bewegender, offener, Endzustand angenommen.