Einführung zur Ausstellung Pflanzenwesen – Investigating Nature von Verena Mayer

Ulrike Havemann, Kunsthistorikerin

„Alles ist Wechselwirkung.“

Alexander von Humboldt, Tagebucheintrag, 2.-5. August 1803

 

Schon seit Anbeginn der Zeit teilen wir Menschen unseren Lebensraum, die Erde, mit den Tieren und den Pflanzen. Im Laufe unserer menschlichen Entwicklungsgeschichte – einer für die Menschheit sehr langen, für wesentlich älteren Pflanzen aber eher kurzen Zeit – hat sich eine vielschichtige und verwobene Beziehung entwickelt. Dennoch scheint uns heute, in der hochtechnisierten, industrialisierten und schnelllebigen Welt, die wir geschaffen haben, gar nicht mehr bewusst zu sein, wie sehr unser Leben und Überleben immernoch von den Pflanzen abhängt.

Allein schon die Tatsache, dass Pflanzen Kohlendioxid neutralisieren, indem sie es in den für uns lebenswichtigen Sauerstoff verwandeln, macht sie für uns Menschen zum absolut idealen Partner. Sie sind in dieser Hinsicht das perfekte Gegenstück, die vollkommene Ergänzung zu unserer eigenen Lebensform.

Ähnlich verhält es sich in Bezug auf unsere Nahrung. Sie besteht zum allergrößten Teil direkt aus Pflanzen oder basiert indirekt auf ihnen, wenn wir sie zum Beispiel an unsere zweite Nahrungsquelle, die Nutztiere, verfüttern.

Eine Untersuchung der Verteilung der Biomasse auf der Erde, zeigt ganz erstaunliche Verhältnisse: Nur ein sehr sehr kleiner Anteil der gesamten Biomasse auf der Erde entfällt auf tierische Lebensformen, einschließlich der Menschen, während der Löwenanteil von den Pflanzen gestellt wird – dicht gefolgt von Bakterien und Pilzen.[1] Gemessen am Anteil der gebundenen Kohlenstoffmenge macht der Mensch nur etwa ein Zehntausendstel der Biomasse der Erde aus – ungefähr so viel wie alle Ameisen und Termiten.

Wir leben also in einer komplexen Abhängigkeit von der Welt der Pflanzen. Man kann es (leider) keine Symbiose nennen, denn die Pflanzen brauchen uns nicht so sehr zum Überleben wie wir sie. Im Gegenteil. Stefano Mancuso und Alessandra Viola bringen es in ihrem faszinierenden Buch Die Intelligenz der Pflanzen auf den Punkt: „Nüchtern betrachtet, würde das Pflanzenreich hervorragend ohne uns auskommen. Die Menschheit dagegen wäre ohne Pflanzen zum baldigen Aussterben verdammt.“[2]

Aus vielen Gründen erscheint es also sinnvoll, geradezu zwingend, die Pflanzen in den Mittelpunkt einer ausführlichen Untersuchung zu stellen, so wie es uns Verena Mayer mit dem Untertitel dieser Ausstellung vorschlägt: Investigating Nature. Natürlich gibt es in den vielen Jahrtausenden gemeinsamer Geschichte viele interessante Ansatzpunkte für lohnenswerte Betrachtungen. Auch hier kann der Ausstellungstitel Pflanzenwesen eine Richtung vorgeben. Es ist eine uralte und – das kann man gleich vorwegnehmen – bisher nicht endgültig beantwortete Frage, die die Menschheit scheinbar schon seit Beginn der Aufzeichnungen umtreibt. Wie steht es um das Wesen der Pflanzen? Sie zählen unumstritten zu den Lebewesen. Aber…  Ist da vielleicht noch mehr? Was können diese Wesen? Können sie fühlen, reagieren oder kommunizieren? Besitzen sie vielleicht sogar ein Bewusstsein?

In grauer Vorzeit, in den Zeiten vor den großen monotheistischen Gottheiten glaubte die Menschheit an eine beseelte Natur und brachte bestimmten Tieren, Steinen, Quellen, Bäumen oder Pflanzen eine große, man könnte sagen religiöse Verehrung entgegen. Die Natur galt als heilig im Sinne von respektgebietend und respektfordernd.

In der Antike, dem ersten Zeitraum aus dem uns ausführliche schriftliche Quellen zugänglich sind, machte man sich einige Gedanken über das Wesen der Pflanzen. In der griechischen Mythologie beispielsweise wurden die Grenzen zwischen der Menschenwelt und der Welt der Tiere und Pflanzen als fließend erzählt. Es gibt Zwitterwesen, halb Mensch, halb Tier; wer den Zorn der Götter erregte, wurde ohne Zögern in ein Tier oder eine Pflanze verwandelt; verzweifelte Nymphen nahmen lieber die Gestalt eines Lorbeerbaumes an, als sich den zudringlichen Nachstellungen eines Gottes zu ergeben. Die literarische Vorlage zu dieser Geschichte von Apollo und Daphne aus Ovids Metamorphosen wurde viele Jahrhunderte später, zur Zeit des römischen Barocks, von Gian Lorenzo Bernini in einer vollkommenen Marmorskulptur verewigt, der Moment der Transformation der Nymphe in einen Blätterbusch für alle Zeiten eingefroren.

Doch schon im alten Griechenland gab es auch andere Stimmen. Der Universalgelehrte Aristoteles sprach den Pflanzen jedes Wahrnehmungs- und Denkvermögen ab und vertrat in seiner Seelenleere De Anima die Auffassung, die Pflanzen seien unbeseelt.

Später, in der Neuzeit, verfestigte sich dieser aristotelische Ansatz im Geiste der Aufklärung und der einsetzenden Industrialisierung. Die Gelehrten versuchten, die Welt durch die Gesetze der Mathematik zu verstehen und zu erklären.

Auf diese Weise ist der Mensch sozusagen von der Natur abgerückt: Das Leben verlagerte sich zunehmend in die Städte und der Anbau von Nutzpflanzen wurde zu einem spezifischen Beruf, dem nur noch ein begrenzter Personenkreis nachging. Zur Veranschaulichung noch einmal ein paar Zahlen: Heute hat ein durchschnittlicher landwirtschaftlicher Betrieb in Deutschland 62 Hektar und wird von zwei bis drei Menschen bewirtschaftet. Um 1900 hätte man die gleiche Fläche noch mit 25 Menschen bestellt, während weitere hundert Jahre früher, also um 1800 noch 75 Prozent aller Menschen in der Landwirtschaft tätig waren.

Stattdessen erwachte in Europa vor ungefähr 250 Jahren ein völlig neuartiges, ein wissenschaftliches Interesse an der Natur. Abläufe, Regelmäßigkeiten und Zusammenhänge wurden genau beobachtet, Dimensionen gemessen, weiße Flecken auf den Landkarten mit neuen Entdeckungen gefüllt. Der Erforschung, Quantifizierung und Systematisierung sowie Katalogisierung widmen sich seit den Forschungsreisen Alexander von Humboldts, Charles Darwins und anderer Entdecker zahlreiche neue Zweige der Wissenschaft.

Anfänglich wurde die wissenschaftliche Forschung und Dokumentation in der Botanik übrigens noch von Illustrator:innen und Künstler:innen begleitet. Maria Sybilla Merian ist dafür ein bekanntes Beispiel. Dann hat die Fotografie einiges verändert. Heute ermöglichen verschiedenste bildgebende Techniken wie die Mikroskopie oder Röntgenstrahlen und Wärmekameras uns eine fast unendliche Nahsicht auf die Natur und wir können bis ins Innerste der Zellen vordringen. Oder aber – umgekehrt – die Erde mit Weltraumsatelliten als Ganzes aus allergrößter Distanz betrachten.

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts begreifen die Menschen die natürliche Ordnung als System. Generationen von Forschern und Wissenschaftlern haben an seiner Entschlüsselung gearbeitet und machen bis heute ständig weitere Fortschritte. Wir verstehen die Zusammenhänge und haben inzwischen auch den Code geknackt – dank der Genschere sind wir sogar in der Lage ihn zu verändern. So gut wie alles, was uns die Natur über sich sagen kann, haben wir inzwischen entdeckt und erforscht.

Doch leider haben alle Entdeckungen, Beobachtungen und Erkenntnisse die Menschheit bisher nicht dazu gebracht, ihre eigene fatale zerstörerische Auswirkung auf die Natur in den Griff zu bekommen. Obwohl Alexander von Humboldt schon um das Jahr 1800 in seinen vielbeachteten Tagebüchern und Reiseberichten die Erkenntnis publizierte, dass die Menschen die Macht haben, die Umwelt nachhaltig zu schädigen und zu zerstören, haben wir bis heute diesen eingeschlagenen Weg weiter beschritten. Wir fühlen uns als Herrscher über die Natur und gehen mit ihr um, wie es uns nützt und passt. Aber wir bekommen inzwischen die Auswirkungen unseres Verhaltens auch deutlich zu spüren: Klimawandel, Umweltverschmutzungen, tote Wälder, Artensterben in allen Meeren und auf allen Kontinenten und schließlich eine von Tieren auf Menschen übertragene Pandemie.

Es ist nicht übertrieben, eine Wende, einen Paradigmenwechsel zu fordern. Gefahr ist im Verzug, wenn wir dem ganzen komplexen Makrosystem Mensch-Natur einen Fortbestand sichern wollen!

Wie es heute aussieht, kommt es dabei vor allem darauf an, in welchem Verhältnis wir zur Natur stehen. Die zentrale Frage ist: Wie können wir erreichen, dass wir unsere aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse über unseren respektlosen, desaströsen Umgang mit der Natur in einer Weise wahrnehmen, die uns dazu bringt, uns tatsächlich auch anders zu verhalten? Was können wir tun?

Vielleicht sollten wir als erstes unsere Perspektive auf das Problem verändern, unsere Fragestellung überdenken und uns der Natur auf andere Weise nähern. Wir sollten viel mehr und öfter genau dem Zugang folgen, der sich uns hier in dieser Ausstellung bietet: Denn unsere älteste Kulturtechnik, die Kunst, versucht die Natur auf andere Art zu begreifen, eine seelische Verbindung wieder herzustellen. Nähern wir uns der Pflanzenwelt wieder emotional und empathisch und lassen die Künstler:innen dabei unsere Wegbereiter sein.

Nutzen wir diese Form der Betrachtung als ersten Schritt zur Reflektion über die Menschheit selbst als Teil eines großen Ganzen, als Teil ebendieser Natur. Suchen wir uns in der Natur, spiegeln wir uns in ihr. Beschäftigen wir uns mit der Frage, was uns die Natur über uns sagen kann? Was können wir von ihr lernen?

Folgen wir also Verena Mayer in ihrer Suche nach dem Wesen der Pflanzen, nach dem, was für Pflanzen wesentlich ist und was ihre Existenz ausmacht. Zwischen den oben ausgeführten Gedanken zur menschlichen Beziehung zu den Pflanzen und dem persönlichen Werdegang der Künstlerin lässt sich eine interessante Parallele ziehen. Die im großen Rahmen beobachteten widersprüchlichen Ansätze finden sich auch in kleineren, persönlichen Dimensionen wieder.

Verena Mayers Interesse für Pflanzen, und im Besonderen für Orchideen, ist ein Stück Familiengeschichte. Ihr Großvater, Günther Trautmann, besaß eine Gärtnerei und hat seit den 1960er Jahren Orchideen gesammelt und gezüchtet. Sie hat ihn als Kind häufig in seiner Großgärtnerei besucht und viele Jahre lang miterlebt, wie er sich seiner Passion, der Orchideenzucht widmete. Er hat die Welt bereist, vor allem natürlich Südamerika, die Heimat der Orchideen und dort seltene Pflanzen gesammelt und erworben. In Peru entdeckte er eine noch nicht beschriebene Orchideenpflanze, die nun seinen Namen trägt: Catasetum Trautmannii. Und er war einer der ersten, der sich erfolgreich mit der Aussaat von Orchideen, mit der komplizierten und schwierigen Zucht aus Samen, beschäftigte. Im Jahr 2000, Günther Trautmann war damals schon 85 Jahren alt, hat Verena Mayer ihn sogar einmal auf eine Orchideenreise nach Argentinien und Paraguay begleitet.

Verena Mayers Großvater war also ein „Pflanzenjäger“ und stand als solcher in der langen Tradition der eingangs erwähnten Abenteurer und Botaniker, die sich im Zuge der Aufklärung und im Schatten der Kolonialisierung in weit entfernte Länder und unerforschte Gegenden begaben, auf der Suche nach unbekannten oder seltenen Pflanzen.

Verena Mayer dagegen nähert sich den Orchideen als Vertreterin einer anderen Zunft, der Kunst, aber auch aus der Perspektive einer anderen Generation heraus. Sie betrachtet die Pflanzen mit vollkommen anderen Augen. Bei ihr stehen nicht die botanische Bedeutung einer Pflanze im Vordergrund, nicht ihre Exotik oder gar ihr Sammlerwert, sondern sie erforscht mit den Mitteln der Kunst den Aufbau der pflanzlichen Organismen, die Methoden und Zyklen ihrer Reproduktion, ihre erstaunlichen Überlebensstrategien, ihre Wechselwirkungen mit anderen Lebewesen des Urwalds. Dabei ist sie sich stets der Verletzlichkeit, der Empfindlichkeit des gesamten Gefüges bewusst.

Der malerische Entstehungsprozess des ausgestellten Orchideenzyklus mit Bromelien, Tillandsien und Catteleyen gleicht dem Leben der Pflanzen. Die Bilder im Studio nehmen im Laufe der Zeit immer wieder neue Gestalt an, zeigen andere Ausschnitte und Wachstumsstufen, die sich Schicht für Schicht überlagern. Ein ganzes Leben, ein kompletter Entwicklungszyklus ist am Ende auf eine einzige Fläche gebannt. Es gibt eine ständige Transformation ohne Stillstand, vom Samen zur Pflanze zur Blüte zur Frucht, es gibt Wurzeln, Laubblätter, Blüten, Knospen, Fruchtstände, Früchte, Samen, Ableger und alle liegen in multiplen Layern übereinander. Das meiste bleibt für das Publikum beim Betrachten der fertigen Bilder unter der Oberfläche verborgen. Die Geschichte des Bildes und die Metamorphose der Pflanzen zeigen sich nur in einer Momentaufnahme. Das fertige Bild erfasst immer nur einen Ausschnitt aus dem Dschungel. Alles davor und danach, darüber und darunter ist zwar ebenfalls da, aber nur als Schatten oder durchscheinendes Relikt.

In den Urwäldern dieser Welt, wo die Orchideen wachsen, gilt die Regel, alles wächst und gedeiht, weil es auch das andere gibt: Die Tillandsien, eine Gattung aus der Familie der Bromeliengewächse, wachsen als sogenannte Epiphyten, Aufsitzerpflanzen auf Bäumen, Felsen oder Kakteen. Sie brauchen keine Erde zum Wachsen, sondern nur einen Ort zum Festhalten. Ihre Haftwurzeln dienen der Pflanze nur zum Festhalten, gehen aber sonst keine Verbindung mit ihrer Umgebung ein. Über ihre silbrigen Saugschuppen, die wie Staub auf den Blättern aussehen, nehmen Tillandsien Wasser und Nährstoffe ausschließlich aus Luft und Regen auf oder bilden mit ihren Laubblättern Sammeltrichter für Wasser. Eine erstaunliche Pflanzenart also, die mit fast nichts auskommt und sich beinahe selbst genügt.

Die Orchideengewächse bilden allesamt sehr prächtige Blüten, die häufig aus moosartigen Vorhängen, aus graugrünen Bulben oder staubigen Blattrosetten hervorbrechen. Die Pflanzen selbst sind meist unscheinbar und bringen doch die erstaunlichsten und exotischsten Blüten hervor, um Insekten anzulocken und so ihre Fortpflanzung zu sichern. Aber die genauere Betrachtung dieser farbigen Pracht zeigt schnell auch eine andere Seite. Blumen sind vergänglich und auch die schönsten Blüten nur von kurzer Dauer. Sie verwelken und verfallen, vertrocknen und vermodern. Schon in kürzester Zeit werden sie dann wieder zu Humus, zu Erde und zu Nahrung für einen neuen Zyklus im immerwährenden Kreislauf des Lebens. Wie in einem Schnelldurchlauf, im Zeitraffer, zeigen sie uns auch unseren eigenen Weg als organische Lebewesen.

Für die große Leinwand, aus der die Arbeiten Tillandsia I – III entstanden, näherte sich Verena Mayer dem Thema haptisch. Sie tauchte mit Händen und Füßen ein in Farbe und Fläche und – wir sehen es auf dem Plakat zur Ausstellung – bewegte sich wie im Tanz mit ausladenden Gesten über die auf dem Boden liegende, riesengroße Leinwand. Im nächsten Schritt erfolgte dann die Nachahmung der erfolgreichen pflanzlichen Überlebensstrategie: die Teilung der Leinwand in drei große und viele kleine Stücke, die Ableger. Alle abgetrennten Teile sollen sich fortan unabhängig voneinander weiterentwickeln – auch hier im Ausstellungsraum.

Pflanzen sind modular aufgebaut und haben eine dezentrale Struktur. Dadurch können sie selbst massive Schädigungen überleben, denen sie in der Natur durch Pflanzenfresser ständig ausgeliefert sind. Wenn ein Rind ein Grasbüschel abknabbert, kann sich dieses regenerieren. Viele Arten greifen für ihre Vermehrung auf dasselbe Prinzip zurück: Abgetrennte Pflanzenteile bilden Wurzeln und wachsen zu einer neuen Pflanze heran. Wenn sich eine Pflanze teilt, fehlt nichts. Der Mensch hingegen – genau wie auch die meisten Tiere – funktioniert mit seinen spezifischen Organen und seinem unteilbaren Körper nur als Ganzes und kann nur im Ganzen überleben.

Was Menschen und Pflanzen trotz ihrer unterschiedlichen Lebensformen hingegen eint, ist ihre Abhängigkeit von dem großen Ökosystem, in dem sie leben und in dem es auf jeden noch so kleinen Bestandteil ankommt.

Dass wir die Intelligenz der Pflanzen bisher nicht wahrgenommen haben, liegt vor allem an unserer homozentristischen Sicht der Welt. Wir betrachten die Pflanzen mit menschlichem Maß. In vielerlei Hinsicht haben Pflanzen mehr Fähigkeiten, als allgemein angenommen und bekannt. Pflanzen haben Sinne, sie sind empfindsame Wesen, sie können miteinander und mit anderen Spezies interagieren und auch erstaunlich komplexe Probleme lösen. Manche Arten verfügen dabei sogar über das, was man als „Schwarmintelligenz“ bezeichnet. Sie können zum Wohle ihrer Gemeinschaft agieren. Möglicherweise liegt unser Fehler genau darin, dass wir die Pflanzen nun schon jahrhundertelang als mindere Wesen einer niedrigeren Kategorie, einer unteren Entwicklungsstufe betrachten.

So vieles können wir also von den Pflanzen lernen – von den exotischen und schrillen genauso wie von den heimischen und unscheinbaren. Begeben wir uns mit Verena Mayer auf die Reise und erkunden, was sie uns zu sagen haben.

Literatur:

>> Daniel Chamovitz, Was Pflanzen wissen: Wie sie hören, schmecken und sich erinnern (München: Hanser, 2013)

>> Stefano Mancuso und Alessandra Viola, Die Intelligenz der Pflanzen (München: Kunstmann, 2015)

>> Peter Wohlleben, Das geheime Band zwischen Mensch und Natur (München: Ludwig, 2019)

>> Andrea Wulf, Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur (München: Bertelsmann, 2015)

[1] Vgl.  Yinon M. bar-On, Rob Phillips und Ron Milo, „The biomass distribution on Earth“ PNAS, 19. Juni  2018, Nr. 115 (25) 6506-6511, https://www.pnas.org/content/115/25/6506

[2] Stefano Mancuso und Alessandra Viola, Die Intelligenz der Pflanzen (München: Kunstmann, 2015), S. 11.