MITGLIEDER-AUSSTELLUNG 2018
Ingrid Brütsch Hubert Goldacker Gisela Großklaus Wolfgang Lemke Hermann Roth Manuela Schilling Viera Walsch
Jahresausstellung der kunstschaffenden Vereinsmitglieder
Ingrid Brütsch Hubert Goldacker Gisela Großklaus Wolfgang Lemke Hermann Roth Manuela Schilling Viera Walsch
Jahresausstellung der kunstschaffenden Vereinsmitglieder
Maren Ruben
Maren Ruben vertritt eine völlig eigenständige künstlerische Position.
Ihre installativen Bildobjekte faszinieren mit einer Verbindung von neueren Medienformen wie Wandinstallation, Wand- und Raumobjekt sowie Installation mit klassischen Medien wie Zeichnung und Papier.
Für den Betrachter ist es schwierig fassbar, aus welchem Material und mit welcher Technik ihre Objekte gearbeitet wurden.
Maren Rubens Arbeiten sind hochpoetisch. Sie pendeln zwischen abstrakt und Assoziationen auslösenden Gegenstandsanmutungen, die sich aber nicht klar deuten lassen.
EL EGO Pavel Miguel Klaus Staeck Michael Volkmer Vanja Vukovic Daniel Wagenblast Andreas Welzenbach
Thomas Behling - Eiko Borcherding - Oliver Estavillo - Ottmar Hörl - Vera Kattler - Pavel Miguel - Heiko Müller - Thomas Putze - Svenja Ritter - Julia Schramm - Sabine Steimer- David Uessem
Christa Kress
CHRISTA KRESS Ich male, was ich bin – Gedächtnisausstellung
Christa Kress (1933-2017) hätte im März 2018 ihren 85. Geburtstag gefeiert. Sie war Gründungsmitglied des Kunstraums Neureut. Der Kunstverein ehrt die überregional anerkannte Künstlerin mit einer Gedächtnisausstellung.
Christa Kress kam durch ihre Tante Clara Kress zur Malerei. Weitere prägende Kräfte für ihr Schaffen waren musikalische Formprinzipien und ein unerschütterlicher Glaube an Spiritualität und Transzendenz. Willensstärke und disziplinierte Vitalität beflügelten ihre unbändige Schaffenskraft, die trotz gesundheitlicher Krisen praktisch bis zu ihrem Lebensende anhielt. Ihre eher informellen Bilder gehen aus von konkreten Erfahrungen, die sie in einer charakteristischen feingliedrigen Handschrift zu eleganten Kompositionen fügt, die häufig jenseits des Bildrandes weitergedacht werden können. Dabei spiegeln wechselnde Farbklänge Gefühlslagen in verschiedenen Lebensabschnitten.
(Frieder Kohlenberger)
Thomas Behling
Eine kristallin anmutende Form in frischem Mintgrün und leuchtendem Orange und einem Belag aus Staub und Peke. In der Mitte eine kleine, ovale Öffnung, in der hinter einer dunstigen Glasscheibe ein Bild mit seltsamer Tiefe und Entrücktheit eine Mutter mit Baby zwischen blühenden Rosen zeigt. “First Morning” heißt dieses seltsame, verstaubte Objekt. Überkommene Bildformen, wie sie die Wohnzimmer früherer Generationen schmückten, drücken eine Weltsicht aus, die prägend ist und sich ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben hat.
Thomas Behling interessiert dieses weltanschauliche Erbe, welches wir in unseren Hinterköpfen mit uns tragen. Es prägt unsere Sicht auf die Welt mehr unter- als bewusst und widerspricht oftmals unserem Selbstverständnis.
Daher nutzt er häufig altes Material wie z.B. Rahmen oder auch gefundenes, meist triviales Bildmaterial, wie er gleichermaßen aber auch Neuem den Anschein „alt“ und „authentisch“ zu sein gibt, obwohl es so nie gewesen sein kann. So arbeitet Thomas Behling neben Verfremdungen und Übersteigerungen z.B. mit Licht – als Hinter-leuchtung oder Funkelbild – und erzeuge trotzdem glaubhaft einen Fundstück-charakter. Die für den Betrachter unklare Grenze zwischen Neuem und Altem ist gewollt. Denn das, was wir für authentisch halten, ist vor allem das Bild, das wir uns davon machen. Bei seinen Bearbeitungen und Untersuchungen verfolgt Thomas Behling eine Differenzierung, wo diese nicht als etwas Eindeutiges gelingen kann, weil Seichtes und Gehalt, Illusion und Vision, Realitätsflucht und Reflexion miteinander untrennbar verwoben sind.
Thomas Behling trifft genau die Grenze zwischen kritischer Analyse und naiver Huldigung, zwischen Ernst und Ironie. Er nimmt Aspekte der Täuschung und Erfindung auf, überspitzt, bricht und entlarvt auch manchmal – aber Letzteres niemals denunziatorisch oder überheblich, sondern um die Funktionsweise der Illusion zu verdeutlichen – mit dem Ergebnis, dass hinter dem einen, schlichten Weltbild oft ein weiteres ebenso vereinfachendes Modell der Welt zum Vorschein kommt. Er vereint in seinen Bildobjekten – durchaus dialektisch – die Demaskierung des Verblendungszusammenhangs mit der Erfahrung der Desillusionierung beim Blick auf das, was hinter dem Schleier liegt.
Heinz Stahlhut vom Kunstmuseum Luzern hat für den zur Ausstellung erscheinenden Katalog geschrieben. Zum Abschluss der Ausstellung am 4. Februar spricht er im Rahmen des Künstlergespräches mit Thomas Behling über dessen künstlerische Arbeit.